1 Ralf Benesch ringt mit den Saiten seiner roten E-Gitarre,
2 Nora Gomringer kündigt an, „Erstaunliches zu machen“ mit der Sprache, was
3 Brian Turner sogleich umsetzt mit Gedichten über Kriegsschauplätze, woraufhin
4 Julien Delmaire ein Poem über die Favela singt,
5 Mario Bojórquez sich mit seiner mexikanischen Hochgeschwindigkeitspoesie auch nicht vom Übersetzungsausfall auf der Leinwand aufhalten lässt, worauf
6 Marion Poschmann mit einem Zyklus antwortet, in dem sie „Schattengeneratoren“, „schlafwandelndes Laub“, „Rabattaktionen an der Autobahnraststätte“ sowie „Wiedehopf auf Truppenübungsplätzen“ miteinander verwebt, was
7 Nii Parkes anschließend nicht davon abhält, zum Einstieg mit dem Publikum zu scherzen (warum auch?) und einen Prolog zu summen für
8 Jan Wagner, den „Poetry-Champion“, der nach der Pause auf der Bühne den Giersch und Mückenschwärme ins Rampenlicht rückt, während
9 Philip Casey als Dichter aus Dublin eine Hamburger Kriegsgeschichte poetisch entspinnt,
10 Maya Kuperman den Nahostkonflikt mit ihren Versen aufflackern lässt,
11 Ricardo Domeneck ein 8-Sprachen-Poem abmixt und
12 Heike Fiedler direkt daran anknüpft und mit Laptop sowie Loopmaschine lautpoetisch Lyrik visualisiert.
„Vielleicht kommt etwas dazwischen. Vielleicht auch nicht. Vielleicht … ein Gedicht.“
Oder Dutzende in diversen Sprachen an einem Abend in einem Saal dicht beieinander …