Monatsarchiv: November 2015

Wort der Woche

fernrohr

 

 

Klimagipfel

 

 

 

 

 

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Monolog des Flaneurs

schacht1

Ulrich Schacht blickt beim Insel-Spaziergang zurück

Ein Endfünfziger unternimmt einen Tagesausflug von Reykjavik zu der winzigen Insel Grimsey. Dort spaziert er umher, genießt die Stille, betrachtet die Landschaft und knipst mit seiner Analogkamera Fotos von allem, was ihm interessant scheint. Dazu gehören eine Skulptur auf dem Friedhof, ein Junge, der in einer Pfütze spielt, ein Leuchtturm, Hunderte sterbender Fliegen in einer leerstehenden Kirche, ein Stahlkutter und die toten Möwen, die überall auf der Insel herumliegen. Jedes Motiv regt den Flaneur an zu Reflexionen oder erinnert ihn an Szenen seiner Kindheit. So schweift er nicht nur auf der Insel umher, sondern auch in seiner Gedankenwelt.

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Hochprozentige Weisheiten

Tagebucheinestrinkers

Für diesen Satz hätte ich Karl May geliebt: Winnetou starb, ließ sich jedoch nichts anmerken. Etwas geweint, Brandy durch Strohhalm.

[…]

Nachgedacht über Worte eines Freundes: Die Sonne müsste nachts scheinen, am Tage ist es doch sowieso hell. Wieder geweint. Rum.“

Eugen Egner: Aus dem Tagebuch eines Trinkers

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Bedeutungsdrachen

 

 

 

 

 

 

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Groteske Erzählungen über die Fragilität unserer Welt

Hohler

Ein Junggeselle spaziert in eine Zoohandlung, um sich ein Haustier anzuschaffen. Im Laden entscheidet er sich für ein geheimnisvolles Tier, das zusammengerollt im Käfig liegt. Das undefinierbare Wesen bleibt auch während der ersten Wochen zusammengerollt, offenbart nur nach und nach ein kleines Händchen, seinen Schwanz und einen Huf. Der Mann rätselt, welcher Gattung sein Haustier zugehören könnte und bekommt eines Tages unverhofft Gewissheit, als das Wesen durch einen im Radio übertragenen Gottesdienst aufgeschreckt wird: Zitternd, mit den Fingerchen die Gitterstäbe des Käfigs umklammernd steht er mit aufgerissenen Augen da – der kleine Teufel. Der Mann nimmt seinen neuen Mitbewohner mit stoischer Gelassenheit hin: „Ich hatte nichts dagegen, einen Teufel als Haustier zu haben, und ich nahm mir vor, genau so weiter zu leben wie bisher.“

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Wort der Woche

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Trostbedürftigkeit

 

 

 

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Schrullige Dorfgemeinschaft bei Tschernobyl

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Alina Bronsky erzählt von der Märchenidylle einer Tschernobyl-Heimkehrerin

Vor drei Jahren veröffentlichte der spanische Autor Javier Sebastián seinen Roman „Der Radfahrer von Tschernobyl“, in dem er von einem Atomphysiker erzählt, der sich vor dem weißrussischen Geheimdienst in eine nuklear verseuchte Geisterstadt flüchtet. In dieser sogenannten Todeszone lebt auch die Hauptfigur von Alina Bronskys neuem Kurzroman „Baba Dunjas letzte Liebe“.

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Syltschnipsel 11.3. – Lichter

syltanlegerbeinacht

Von der Bucht gehe ich zurück ins Schilf, stehe nach wenigen Schritten wieder an der Stelle, an der mir vier Richtungen offenstehen. Weiter Richtung Kliff marschieren, mit dem festen Glauben, recht bald irgendwo anzukommen, wo mich nicht die einbrechende Dunkelheit verschluckt? Den Pfad einschlagen, der Richtung Dünen führt, in der Hoffnung, nicht im Nichts zu stranden, sondern auf einen Weg oder eine Straße zu treffen? Zur Bucht gehen, mich einfach in den Sand setzen, aufs Meer hinausschauen und abwarten, was passiert, wenn die Nacht einbricht? Oder umdrehen, zurück in die Richtung, aus der ich gekommen bin?

Trotz meiner Sympathie für charakterstärkende Abenteuergeschichten, bewusstseinserweiternde Naturerlebnisse und romantisch mystische Reisen durch die Nacht entscheide ich mich ganz nüchtern für die Umkehr. Mit großen Schritten eile ich zurück, höre erneut Tiere, die sich nur wenige Meter von mir entfernt, doch für mich unsichtbar im Schilf bewegen, und erhöhe mein Tempo. Mein Sinn für die Schönheit der Natur, die ich vor nicht einmal 20 Minuten so bewundert habe, ist nun arg eingeschränkt. Außer Schemen kann ich sowieso nicht mehr viel erkennen, das letzte Abendlicht wird Stück für Stück von der Dunkelheit gefressen, der Mond ist nirgends auszumachen. Ich will bloß noch raus aus diesem meterhohen Schilf.

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Syltschnipsel 11.2. ……………………. Dämmerung im Schilf

syltsonnenuntergang

Vor mir streckt sich das Meer aus, hinter mir erheben sich die Dünen, der Himmel glüht in Purpurtönen, der Wind streicht durchs Schilfgras und in der Ferne setzt ein Schwarm Wildgänse zur Landung an. Keine Gebäude, keine Straßenlaternen, keine Motorengeräusche, keine menschlichen Töne, kein Mensch weit und breit. Bevor ich den Weg Richtung Kliff einschlage, stehe ich ein paar Minuten einfach nur da, schaue, lausche und genieße. Diesen Abendmoment hätte ich verpasst, wenn ich meine Tour heute besser geplant hätte. Alles klappt immer irgendwie.

Ich kenne den Weg und die genaue Entfernung nicht, weiß jedoch, in welche Richtung ich gehen muss, um das Kliff zu erreichen. Der Weg am Strand verengt sich nach drei-, vierhundert Metern zu einem Trampelpfad im Schilf, das immer höher wächst, mir irgendwann bis zum Kinn reicht, dabei aber schön im Wind hin- und herschwankt. Plötzlich blicke ich in ein dunkles Augenpaar – irgendein Tier steht wenige Meter entfernt von mir im hohen Gras und starrt mich an. Ich erschrecke, denke erst an einen großen wilden Hund, dem ich hier eigentlich nicht unbedingt begegnen möchte, erkenne dann jedoch, dass es ein Reh ist, das dort im Schilf steht; ein paar Meter weiter steht ein zweites, die Ohrenspitzen ragen aus dem Gras, wenn die Halme sich im Wind leicht zur Seite neigen.

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Syltschnipsel 11.1. – Also Archsum (Daumen hoch)

Schafe_aufm_Deich

Meine spontane Idee, von Rantum nach Morsum zu Fuß zu gehen, stellt sich als wenig geistreich heraus. Auf circa 3 Wegstunden hatte ich die Strecke geschätzt, nach knapp 2 Stunden stehe vor einem Schild: Rantum 10 km (da komme ich her), Morsum 6,5 km (da wollte ich eigentlich einen Kaffee trinken), Morsum Kliff 8,5 km (da will ich hin).

Ich blicke nach vorne: Vor mir zieht sich die Strecke an der Küste entlang – noch 2 weitere Stunden immer geradeaus. Mit Blick auf den Deich zur Linken. Mit Blick aufs Watt zur Rechten. Hin und wieder ein paar Begegnungen mit Schafen, die am Deich grasen, mich manchmal neugierig anschauen und dabei entweder weiterkauen, sich ganz beiläufig erleichtern oder sich doch fürs Davongaloppieren entscheiden (manche sind allerdings auch recht fotogen und blicken brav in die Kamera). Außer den Schafen bin ich in der vergangenen Stunde noch Enten, Wildgänsen & Möwen begegnet; nur ein einziges Mal sind mir zwei Fahrradfahrer entgegengekommen.

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