Der (Wieder)Aufbau einer Mauer, aus Teilen der Berliner Mauer, allerdings nicht in Berlin, sondern in Bremen – und zwar als ein Kunstprojekt, das vielleicht doch vielmehr ist als bloße Kunst. Das war die Ausgangsidee für meinen Text, den ich für die Literarische Woche 2009 zum Thema „Mauerfälle“ geschrieben und im Rahmen der Literarischen Woche im Bremer Kulturzentrum Lagerhaus gelesen habe. Es treten auf: Bremer Neustädter, Michail Gorbatschow, Helmut Kohl, Wachtruppen, Bremer Senatoren, ein Künstler, ein Stockentenpaar.
Der Lesung vorausgegangen war eine Ausschreibung des Bremer Literaturkontors, in der junge Autor*innen aus Bremen dazu eingeladen wurden, Texte zum Thema „Mauerfälle“ zu schreiben. Eine Freundin hatte mich darauf hingewiesen, und tatsächlich schrieb ich einen Text, den ich am letzten Tag der Bewerbungsfrist persönlich im Literaturkontor ablieferte. Ich erinnere mich noch ganz gut an die Szene: Es muss Anfang November gewesen sein – es herrschte trübstes Bremer Schmudelwetter –, als ich, eingepackt in meinem alten BW-Parka, in der Villa Ichon an die Tür des Kontors klopfte, eintrat, „Hallo“ sagte, der Geschäftsführerin Angelika Sinn den Umschlag mit meinem Text in die Hand drückte und ruckzuck wieder verschwand.