Monatsarchiv: Oktober 2015

Insellektüre 1½ – Degens aus dem Automaten

Degens

Mein heutiges „Buch“ hat 17 Seiten & kommt aus dem Süßwarenautomaten – Marc Degens: Die SuKuLTuR Jahre

Marc Degens ist einer der Herausgeber der SuKuLTuR-Reihe Schöner Lesen. Das sind diese kleinen gelben Hefte, die ein bisschen wie die kleinen gelben Reclam-Hefte aussehen, aber natürlich nicht genauso, schließlich hat Reclam höchstselbst bescheinigt, dass (nach zwei kleinen Korrekturen in der Covergestaltung seitens der Herausgeber) keine Verwechslungsgefahr bestehe.

Das zumindest schreibt Degens in seinem Text Die SuKuLTuR Jahre, in dem er auf amüsante Art in Kurzform beschreibt, wie er gemeinsam mit Torsten Franz Mitte der 90er auf die Idee kam, einen Independent-Verlag mit diesen Heften ins Leben zu rufen und sie über Süßwarenautomaten zu verticken, in denen sie neben Weingummi, Schokoriegel, Marmorkuchen und anderem Naschwerk an diversen Bahnhöfen der Republik für einen läppischen Euro angeboten werden.

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Syltschnipsel 9 – Westerland am Donnerstagabend

Westerland2

Eine Promenade im Nebel & ein Eckcafé im ersten Stock, das bis kurz vor neun freien Blick auf den Nebel gewährt – dann wird die Heizung runter- & die Beleuchtung aufgedreht.

Eine urige Raucherkneipe mit Einheimischen auf den Hockern & Holzbänken, einem Sparfachkasten an der Wand, einem Werder-Schal über der Theke & einem Bayern-Aufkleber an der Toilettentür.

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Syltschnipsel 8 – Textarbeit mit Möwen

Rantumer Becken

Jenseits meiner Fensterfront dreht ein Schwarm Möwen am Rande des Rantumer Beckens seine Runden über zwei Scheunen, und dabei leuchtet jedes Mal, wenn sie die Linkskurve fliegen, das Weiß ihres Gefieders in der Morgensonne.

Währenddessen drehe ich diesseits der Fensterfront an meinem Schreibtisch Runden über meinem Text. Hier Sätze streichen, da Textteile umstellen, dort Wörter austauschen. Zwischendurch Grüntee, Schwarztee, Ingwertee.

Draußen kreisen die Möwen über den Scheunendächern. Noch eine Runde. Den kompletten Text leise lesen, laut lesen, noch mal lesen. Zur Unterstützung eine Mandarine, zwei Kekse, drei Mandeln.

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Syltschnipsel 7 – Abendshow am Schreibtisch

Rantumer Hinterhof

Die Schmidt Show von der Reeperbahn mit Lilo Wanders live in meinem Hinterhof!

Während ich bei offenen Fenstern am Rechner sitze und schreibe, klingt die Musik von der Meerkabaretthalle zu mir rüber – die einzelnen Songs (momentan Robbie Williams Angels), die Ansage von Lilo, der Applaus & Jubel des Publikums.

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Syltschnipsel 6 – 5 Strandtragödien

Strandhundeverbot

1

Ein Collie hat seinen gelben Gummiball in der Brandung verloren und bellt sein Frauchen verständnislos an.

2

Ein Mädchen rennt euphorisch dem Meer entgegen und jault zwei Minuten später rum, weil es Meerwasser im Stiefel hat.

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Wort der Woche

fernrohr

 

 

Deichverteidigungsmittel

 

 

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Syltschnipsel 5 – Fischbrötchenverkostung

Rantumer Hafen

Erste Fischbrötchen getestet:

– Matjesbrötchen vom Rantumer Hafenkiosk: schmeckt gut.

– Lachsforellenbrötchen von Gosch in Westerland: ist okay.

– Aalbrötchen vom Hafenkiosk in Rantum: äußerst lecker.

Zwischenfazit:

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Meine Insellektüre – Der Esoterikheini und seine Kokosnuss

kracht Imperium

Christian Krachts Roman „Imperium“ dockt an einer realen Figur an und erzählt in einem flotten Stil mit viel Ironie eine irrsinnige Aussteigergeschichte aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, die mich während meiner ersten Tage auf Sylt bestens unterhalten und des Öfteren zum Lachen gebracht hat – als Satire auf einen abgedrehten Insulaner und übersteigerten Idealismus die ideale Insellektüre.

August Engelhardt hat die Nase voll, vom Deutschen Reich, der Moderne, der Zivilisation und jenen, die das alles in die Welt gesetzt haben – den Menschen. Also nichts wie weg aus dem gar nicht so guten alten Europa und ab in die Südsee, genauer gesagt: nach Neupommern, dem heutigen Neubritannien, das Anfang des 20. Jahrhunderts als Kolonie dem Deutschen Reich angehörte. Und in eben jene Zeit hat Christian Kracht die Handlung seines Romans „Imperium“ verlegt – wobei Zeitraum sowie Handlungsschauplatz im Prinzip vorgegeben waren, da Krachts Protagonist ein reales Vorbild gleichen Namens hat.

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Textur – Banker am Werk

Banker

Manchmal bietet es sich an, einfach nur stundenlang auf seiner Terrasse zu sitzen und dem Meer dabei zuzuschauen, wie es eine famose Idee nach der anderen an Land spült;

diese gilt es anschließend allesamt am Strand während eines Spaziergangs behutsam einzusammeln (Vorsicht: nicht drauftreten!) und später dann – mit einem stimulierenden Getränk seiner Wahl zur Hand (Empfehlung des Hauses: eine Tasse Earl Grey) – am Schreibtisch sitzend auf die leeren Blätter seines Notizbuches zu streuen, mit sanften Streichbewegungen zu verteilen und neu anzuordnen, hier und da abzurunden oder etwas aufzupumpen (aber nie zu viel, damit ja nicht eine mit lautem Knall platzt);

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Selbstbildnis mit Schafen

Deich mit Schafen

Abendspaziergang aufm Deiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiich.

Wasser zur Linken, Wasser zur Rechten. Dazwischen der Deich mit grasenden Schafen auf den Deichschultern & ihren Hinterlassenschaften auf der Deichkrone.

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