Im kleinsten Theater Bremens rückt der Schauspieler Benedikt Vermeer seinem Publikum in einem Kellerraum mit inszenierter Literatur ganz dicht auf die Pelle
Bereits auf der Straße begrüßt Benedikt Vermeer jeden einzelnen seiner Gäste persönlich und weist den Weg hinunter zu seinem kleinen Theater. Über eine Treppe gelangen die Besucher in den Keller. Dort stehen Wein, Wasser und Gläser zur Selbstbedienung bereit. Eine Kasse gibt es nicht, denn kassiert wird nach der Vorstellung, und zwar nach dem Prinzip: jeder so viel, wie er kann.
Nach und nach nehmen die Gäste in dem 140 Jahre alten Weinkeller auf den Stühlen Platz. Auf den roten Kissen sitzt man bequem, die Atmosphäre im schummrigen Licht des holzvertäfelten Raumes ist angenehm. Die Zuschauer flüstern, im Hintergrund läuft ein französisches Chanson, eine große Standuhr schlägt acht. Schlüsselrasseln. Vermeer tritt ein, schließt die Tür hinter sich und begrüßt sein Publikum ein zweites Mal: „Herzlich willkommen im Literaturkeller, dem Theater mit der größten Auslastung in Bremen.“