31. Januar 2016 · 19:28

In seinem Roman „Glantz und Gloria“ erzählt der aktuelle Bremer Literaturpreisträger Henning Ahrens eine herrlich durchgeknallte Story
Der deutsche Provinz-Mob ist eine Art Zombie-Musicalchor. Zumindest in Glantz, einem konservativen Kaff, das im Tal eines fiktiven Mittelgebirges namens Düster liegt und dessen Einwohner keine Fremden mögen. Dieses Glantz im Düster ist der Schauplatz von Henning Ahrens Roman „Glantz und Gloria“, für den der 51-jährige Schriftsteller just mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet wurde.
Ahrens erzählt in seinem vierten Roman die Geschichte von Rock Oldekop, der in seinen Geburtsort zurückkehrt, um Klarheit über seine Vergangenheit zu erlangen. Als Fünfjähriger hatte er die Heimat verlassen, da das Elternhaus abgebrannt und die Eltern bei dem Brand umgekommen waren. Knapp 40 Jahre später kehrt er zurück in dieses Provinznest, das ihm mittlerweile fremd ist und ihn wie einen Fremden empfängt. Da trifft es sich eigentlich ganz gut, dass er abseits des Dorfes in der alten Mühle Unterschlupf findet – und zwar bei Landauer, einem Zugezogenen, der vor Jahren die Mühle gekauft hat, aber von den Einheimischen nie als Ihresgleichen akzeptiert wurde. Im Gegenteil: Die Glantzer wollen den Eindringling unbedingt loswerden, denn der ist nicht nur der Herkunft nach fremd, sondern außerdem ein Öko-Selbstversorger und militanter Vegetarier, der seinem Gast gleich in der ersten Nacht aus der Hand liest.
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Eingeordnet unter Bücher 2015
Getaggt mit Bremer Literaturpreis, Buchbesprechung, deutschsprachige Gegenwartsliteratur, Dorf, Glantz und Gloria, Heimat, Henning Ahrens, Provinz, Roman, S. Fischer, Trip, Zombies