Monatsarchiv: Mai 2016

Die Kraft der Poesie

Goethe

Am Freitagabend – vor drei Jahren – startete das 14. internationale Literaturfestival „poetry on the road“ im Bremer Theater mit acht Dichterinnen und Dichtern.

Der Zauber eines internationalen Literaturfestivals geht nicht zuletzt von der Vielzahl der Sprachen aus, in denen die vertretenen Schriftsteller ihre Texte dem Publikum präsentieren. Am Eröffnungsabend der 14. Auflage von „poetry on the road“ war am Freitag im Bremer Theater der Klang von gleich sieben verschiedenen Sprachen zu vernehmen: Hebräisch, Russisch, Spanisch, Schwedisch, Englisch und Deutsch. Da passte es sehr gut, dass der Autor und Rundfunkredakteur Michael Augustin zu Beginn in seinem Poem auf Englisch ein paar grundsätzliche Fragen zu Gedichten stellte: Wie viel wiegt ein Gedicht, wo findet sich dessen Haltbarkeitsdatum und wie lange kann ein Mensch ohne Gedichte überleben?

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Durchgeknallte Wiener Melange

Stein-sw

Die Weltgeschichte hat in Hannes Steins aberwitzigem Debütroman „Der Komet“ eine vollkommen andere Richtung eingeschlagen und den Europäern somit manches erspart.

Das 20. Jahrhundert war für Europa äußerst angenehm. Weder gab es nennenswerte Kriege oder Revolutionen, noch größenwahnsinnige Diktatoren, die den kompletten Kontinent zu unterwerfen anstrebten. Stattdessen lebten die verschiedenen Monarchien und die Republik Frankreich friedlich nebeneinander. Während die k.u.k. Monarchie Österreich-Ungarn sich weiterhin als Nabel der Welt verstand und eine Vielzahl von Nationen unter seinem Dach vereinte, gingen aus dem friedfertigen wie kulturliebenden Deutschen Reich so ziemlich alle technischen Innovationen der Moderne hervor. Jenseits des Atlantiks passierte hingegen wenig: Amerika blieb ein „Land der Kuhhirten und Indianer (…), das in weltpolitischen Fragen strikte Neutralität wahrte“.

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Waschmaschinengalaxien

Lampenballons

Sonntagabend im Waschsalon. Allein mit 34 dickbäuchigen Maschinen, die alle schweigen, bis auf einen sanft vor sich hinsurrenden Trockner, in dessen Trommel mein frisch gewaschenes Bettzeug tanzt, während am Kassenautomaten mir gegenüber die Metallklappe des Münzfaches beharrlich vor- und zurückschwingt, ein Millimeter vor, ein Millimeter zurück – ein unaufhaltsames Perpetuum mobile, dem niemand die verdiente Aufmerksamkeit schenkt, weshalb ich beim Abschied ein Fünfcentstück ins Fach lege und danke sage.

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Kohlköniginnen

Deichschartbrücke

Zwei mit Schnapsgläsern behängte Frauen, die beide mit einem Piccolo-Fläschchen ausgestattet gemeinsam einen Bollerwagen hinter sich herziehen und dabei vor Freude strahlen – am späten Freitagmittag, auf dem Bürgersteig des Buntentorsteinwegs, kurz vorm Werdersee …

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