kein gedicht – kein gesuch

ich habe meinen verstand
verloren
wer hätte das ahnen können
es ist ein wenig traurig
aber was soll ich tun
weg ist weg

vor ein paar jahren
auf einem parkplatz
zwischen einem mülleimer
und einem einkaufswagen
habe ich meinen verstand
verloren
und es erst stunden später
bemerkt
zuhause
bei der zeitungslektüre

da war es zu spät
oder ich
zu faul
um umzukehren
um ihn zu suchen
schaute lieber tagesschau
danach einen krimi
beides ging
auch ohne

na denn,
dachte ich
ging zu bett
schlief ein
und träumte
ohne verstand
ganz wunderbar


 

4 Kommentare

Eingeordnet unter Blog

4 Antworten zu “kein gedicht – kein gesuch

  1. eigenkreation? gefällt

     

    Gefällt 1 Person

  2. el Be

    Weg ist weg – verstehe.
    Im Sinne verständnisvoller Verständigung will ich Dir sagen:
    Auch meiner ist fort.
    So würde ich umihngebracht
    oder etwas hat ihnumgebracht.
    Ich ahne seinen Aufenthaltsort
    – habe mit ihm abgeschlossen.
    Er liegt in Beton vergossen
    alleine da und still
    Denkt vielleicht an mich.
    Und ich?
    – mach jetzt was ich will.

    LG
    el Be

    Gefällt 1 Person

  3. Sehr schön! Klasse, wenn Beiträge zum Weiterfabulieren/Weiterdichten animieren – und es ist ja auch gar nicht so eine einfache Sache, seinen Verstand bei sich zu behalten – mal verliert man ihn neben einem Einkaufswagen, mal im Beton, aber so lange es auch ohne geht;) LG

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