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Mit Waffengewalt für eine bessere Welt?

In ihrem autobiografischen Roman „Das Verschwinden des Philip S.“ schildert Ulrike Edschmid den Weg ihres ehemaligen Lebensgefährten vom Künstlertum in den Untergrund.

Wenn sich Ausstellungen, Filme, Theaterstücke oder Romane dem RAF-Terror widmen, entzünden sich daran des Öfteren Debatten, ob solche künstlerischen Verarbeitungen nicht zu einer weiteren Legendenbildung um jene bekannteste Terrorgruppe der deutschen Nachkriegsgeschichte beitrügen. Doch wie auch immer man sich zu den Protagonisten, Aktionen und Forderungen der „Roten Armee Fraktion“ oder anderer links-militanter Gruppierungen wie der „Bewegung 2. Juni“ positioniert – Fakt bleibt: Ihre Gewalttaten und die Reaktionen der Staatsgewalt haben die junge BRD in den 70er Jahren dermaßen geprägt, dass eine Auseinandersetzung mit diesem Teil der deutschen Historie notwendig bleibt.

Vom apolitischen Ästheten zum Politaktivisten

Wer sich mit den Guerilla- oder Terrorgruppen jener Jahre beschäftigt, stellt sich irgendwann unweigerlich die Frage, was junge Menschen motiviert hat, ihr altes Leben hinter sich zu lassen, um im Untergrund mit Waffengewalt gegen einen Staat zu kämpfen. Um diese Frage kreist Barbara Edschmids Kurzroman „Das Verschwinden des Philip S.“. Die 1940 in Berlin geborene Autorin erzählt darin die Geschichte eines talentierten Künstlers, der sich vom Ästheten zum Politaktivisten wandelt, in den Untergrund abtaucht und sich der Stadtguerillagruppe „Bewegung 2. Juni“ anschließt.

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20 – Da guckst Du! – Eine kurze Geschichte des Fernsehens

Fernsehen

Seit über 55 Jahren schauen die Deutschen in die Röhre. Nach einem stotternden Anfang und einer jahrelangen Fernsehmonokultur der öffentlich-rechtlichen Sender drückten die deutschen Fernsehmacher in den 80er Jahren auf die Tube und präsentierten ihrem Publikum von nun an statt ›Dalli Dalli‹ ›Tutti Frutti‹.

Erste Versuche mit dem Fernsehen gab es in Deutschland schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, aber das Medium der Stunde war damals das Radio, das sich in den 30ern immer mehr zum Massenmedium entwickelte. Die Nationalsozialisten spannten es deshalb früh für ihre propagandistischen Zwecke ein, während sich das Fernsehen dafür noch nicht eignete.

Mit der Zerstörung des einzigen deutschen Fernsehsenders im 2. Weltkrieg verschwand das Fernsehen zunächst einmal in der Versenkung. Erst am 12. Juli 1950 flackerte es wieder auf den wenigen Bildschirmen der frisch gegründeten Bundesrepublik – allerdings war es nur ein Testbild, das der Nordwestdeutsche Rundfunk aus dem Hochbunker auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg sendete. Das Testbild mauserte sich zu einem Versuchsprogramm, das die (am 9. Juni 1950 aus einem Zusammenschluss der einzelnen Landesrundfunkanstalten entstandene) ARD ab dem 27. November des gleichen Jahres dreimal pro Woche für je zwei Stunden ausstrahlte. Erst zwei Jahre später, am 25. Dezember 1952, startete das erste deutsche Fernsehprogramm von 20 bis 22 Uhr täglich.

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