Schlagwort-Archive: Martin Mosebach

Banker auf der Flucht

mogador-sw

Die einen feiern ihn als famosen Romancier von stilistischer Brillanz, die anderen verpönen ihn als Poseur, der sprachliche Hochstapelei betreibe. Die Rede ist von Martin Mosebach, der auch mit seinem neuen Roman („Mogador“) die Zunft der Kritiker erneut in zwei Lager spalten dürfte.

Patrick Elff ist das, was man einen jungen, aufstrebenden Geschäftsmann nennt. Der promovierte Literaturwissenschaftler hat sich von einer möglichen Universitätslaufbahn verabschiedet und sich stattdessen für eine Karriere in einem traditionsreichen Bankhaus entschieden. Dort ist der Mittdreißiger rasch aufgestiegen, allerdings nicht zuletzt aufgrund zwielichtiger Geldgeschäfte, die er auf Wunsch des Vorstands zu aller Zufriedenheit ausgeführt hat. Diese drohen ihm jetzt genauso zum Verhängnis zu werden wie die illegalen Transaktionen eines Mitarbeiters, die er geduldet hat – unter Gewinnbeteiligung versteht sich.

Weiterlesen

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Bücher 2016

Frankfurter Figurenkabinett

mosebach

Der eigenwillige Sprachvirtuose Martin Mosebach hat mit „Das Blutbuchenfest“ ein elegant schwungvollen Roman vorgelegt

Literaturtrophäen hat er bereits einige eingeheimst, auch die ganz großen wie den Kleist- oder den Georg-Büchner-Preis. Die nächste Auszeichnung könnte rasch folgen, denn Martin Mosebachs „Das Blutbuchenfest“ ist nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse – und zwar vollkommen zurecht. Ein wunderbares Figurenkabinett hat der 62-Jährige in seinem neuen Roman zusammengestellt, dessen Schauplatz Frankfurt am Main ist. Dort tummeln sich gebieterische Geschäftsdamen, stolze Immobilienhaie, umtriebige Projektplaner und legere Lebenskünstler neben Frauen, in deren Glanz die stolzesten Hähne zu Gummibärchen schrumpfen.

Weiterlesen

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter ältere Bücher