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Oh mein Utopia

Pirandello1

In feiner Regelmäßigkeit keimt eine gewisse Sehnsucht in mir auf – und zwar immer dann, wenn meine diversen Mailpostfächer überquellen, meine To-do-Liste trotz 60-Stunden-Woche Tag für Tag weiter wild auswuchert und mein so liebgewonnenes Smartphone in der Hosentasche mit einem sanften Brummen dauervibriert, während sich meine Facebook-Freunde in Rage reden, die BILD-Titelseiten meinen Puls hochtreiben und ich bei meinen Radtouren durch die Stadt tagtäglich ein gutes Dutzend Mal überdimensionierten Blechkarossen ausweichen muss, um nicht auf direktem Wege von einer Stoßstange ins Nirwana katapultiert zu werden.

Wenn all das zusammenkommt, dann ist es wieder so weit, dann sehne ich mich nach einer von mir selbst zusammengezimmerten Hütte auf einem Hügel irgendwo im Niemandsland, mit Blick auf einen See und eine Blumenwiese. Weit und breit keine Menschenseele, keine Asphaltrennstrecken für SUVs, kein Internet, kein Facebook, kein Mobiltelefon!

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16 – Brennende Ärsche

Fluss

Eine mit Brennnesseln überwucherte Sitzbank am Fluss, die als Naturinstallation die Fantasie belebt …

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Syltschnipsel 11.2. ……………………. Dämmerung im Schilf

syltsonnenuntergang

Vor mir streckt sich das Meer aus, hinter mir erheben sich die Dünen, der Himmel glüht in Purpurtönen, der Wind streicht durchs Schilfgras und in der Ferne setzt ein Schwarm Wildgänse zur Landung an. Keine Gebäude, keine Straßenlaternen, keine Motorengeräusche, keine menschlichen Töne, kein Mensch weit und breit. Bevor ich den Weg Richtung Kliff einschlage, stehe ich ein paar Minuten einfach nur da, schaue, lausche und genieße. Diesen Abendmoment hätte ich verpasst, wenn ich meine Tour heute besser geplant hätte. Alles klappt immer irgendwie.

Ich kenne den Weg und die genaue Entfernung nicht, weiß jedoch, in welche Richtung ich gehen muss, um das Kliff zu erreichen. Der Weg am Strand verengt sich nach drei-, vierhundert Metern zu einem Trampelpfad im Schilf, das immer höher wächst, mir irgendwann bis zum Kinn reicht, dabei aber schön im Wind hin- und herschwankt. Plötzlich blicke ich in ein dunkles Augenpaar – irgendein Tier steht wenige Meter entfernt von mir im hohen Gras und starrt mich an. Ich erschrecke, denke erst an einen großen wilden Hund, dem ich hier eigentlich nicht unbedingt begegnen möchte, erkenne dann jedoch, dass es ein Reh ist, das dort im Schilf steht; ein paar Meter weiter steht ein zweites, die Ohrenspitzen ragen aus dem Gras, wenn die Halme sich im Wind leicht zur Seite neigen.

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