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Hauptsache, die Pointen sitzen

Und so war es in diesem Jahr mit Heinz Strunk alias Jürgen Dose.

Bei der Vorstellung seines neuen Romans im Bremer Schlachthof füttert Heinz Strunk sein Publikum mit Gags und komischen Einlagen

Als Heinz Strunk im vergangenen Jahr mit seinem Roman “Der goldene Handschuh“ auf Lesetour war, konnten jene Zuhörer, die das Buch bereits gelesen hatten, Zeugen einer sonderbaren Verwandlung werden. Strunk präsentierte eine auf 90 Minuten eingedampfte und pointengeschwängerte Zusammenfassung seiner an sich düsteren True-Crime-Story über den Serienmörder Fritz Honka. Von der eigentlich einfühlsamen Milieustudie blieb in der Lese-Fassung nicht viel übrig. Offenbar hatte der Entertainer vermeiden wollen, dass die Fans seines bisher eher humoristischen Werks („Fleisch ist mein Gemüse“, Studio Braun, Fraktus) enttäuscht sein könnten. All jenen, denen „Der goldene Handschuh“ selbst in der klamaukigen Lese-Fassung noch zu harter Tobak war, versprach Strunk abschließend, dass sein nächstes Buch wieder lustiger werde.

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Eingeordnet unter Bücher 2017, Bremen

Meine Insellektüre – Der Esoterikheini und seine Kokosnuss

kracht Imperium

Christian Krachts Roman „Imperium“ dockt an einer realen Figur an und erzählt in einem flotten Stil mit viel Ironie eine irrsinnige Aussteigergeschichte aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, die mich während meiner ersten Tage auf Sylt bestens unterhalten und des Öfteren zum Lachen gebracht hat – als Satire auf einen abgedrehten Insulaner und übersteigerten Idealismus die ideale Insellektüre.

August Engelhardt hat die Nase voll, vom Deutschen Reich, der Moderne, der Zivilisation und jenen, die das alles in die Welt gesetzt haben – den Menschen. Also nichts wie weg aus dem gar nicht so guten alten Europa und ab in die Südsee, genauer gesagt: nach Neupommern, dem heutigen Neubritannien, das Anfang des 20. Jahrhunderts als Kolonie dem Deutschen Reich angehörte. Und in eben jene Zeit hat Christian Kracht die Handlung seines Romans „Imperium“ verlegt – wobei Zeitraum sowie Handlungsschauplatz im Prinzip vorgegeben waren, da Krachts Protagonist ein reales Vorbild gleichen Namens hat.

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