Monatsarchiv: Oktober 2015

Gitte ohne Cowboy am Bahnsteig

Gitte

Ankunft in Westerland.

Am Bahnsteig steht der Fahrer bereit, der allerdings nicht nur auf mich gewartet hat, sondern auch noch auf eine Dame, die sich mir als Gitte vorstellt und abends im Meerkabarett auftreten wird.

Gitte wird am Hotel abgesetzt, wir fahren weiter, und erst jetzt erfahre ich, welche Gitte das ist:

„Das ist die Gitte Haenning“.

Gitte Haenning?

Plopp – da springt ein Song aus dem Erinnerungskasten und dudelt munter vor sich hin.

Gitte Haenning! Wenn ich das meiner Mutter erzähle.

#syltschnipsel2

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Syltschnipsel

Lesestoff aus dem Automaten

Lesestoffautomat

Direkt neben meiner (temporär) neuen Haustür: Für einen läppischen Euro kann man sich feinsten Stoff direkt aus dem Automaten ziehen (Clemens J. Setz, Ann Cotten, Johnny Haeusler, Tanja Dückers …). Wo sonst gibt es gute Drogen öffentlich & legal so günstig?

#syltschnipsel1

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Syltschnipsel

Zeitfenstergeschenke – eine Banaleske

Portugalstraßenbahn

Wenn man mit von sich selbst nicht gekannter Überpünktlichkeit mit dem Reisekoffer in der Hand in die Bahnhofshalle spaziert, entspannt Richtung Gleis 9 schlendern will, noch einen Blick auf die große, alle anstehenden Zugverbindungen auflistende Anzeigetafel wirft, ins Stocken gerät … den eingeblendeten Lauftext ein drittes Mal liest, um sicher zu gehen, dass man sich nicht verlesen hat und die angekündigten 40 Minuten Verspätung auch tatsächlich für den Intercity-Express gelten, dem man eben noch so frohgemut entgegengeeilt war; wenn man dann eine 180°-Drehung vollzieht, zum Informationsschalter der Deutschen Bahn geht, sich an die kürzere der beiden Schlangen stellt, dort im Stillstand verharrt, während die andere Schlange im Schnelldurchlauf abgefertigt wird; wenn man irgendwann die Seite wechselt, dort tatsächlich (entgegen der eigenen Erwartung) rasch zum Schalterbeamten gelangt, der einem einen neuen Verbindungsmix zusammenstellt, den aktualisierten Reiseplan ausdruckt und zudem den Fahrschein mit einem Stempel und seiner Unterschrift autorisiert; wenn man den neuen Plan studiert, auf die Uhr schaut und feststellt, dass man jetzt immer noch ein halbes Stündchen hat und dass das genügend Zeit ist, um sich beim ersten Kaffee des Tages an einem Neustart zu versuchen; und wenn man dann in einem italienisch anmutenden Café auf einem Barhocker sitzt, ein Stückchen vom Croissant in den Cappuccino tunkt, in den Mund schiebt und dort langsam auf der Zunge zergehen lässt, während hinter der Glasscheibe die Reisenden vorüberhetzen …

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Bremen, Schnipsel

Wort der Woche

fernrohr

 

 

Schlagwortverstreuung

 

 

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Wort der Woche

Schicksal oder Zufall?

kehlmann

Mit „F“ ist Daniel Kehlmann der nächste Geniestreich geglückt. In dem neuen Roman versuchen drei Brüder dem Mittelmaß zu entfliehen und werden dabei zu Betrügern.

Am Anfang steht eine Flucht. Noch eben war Arthur Friedland mit seinen drei Söhnen zu Gast bei einer Hypnoseshow, ein paar Minuten später lässt er Martin, Eric und Iwan am Straßenrand stehen, düst mit seinem Wagen davon, räumt das Familienkonto leer und verschwindet von der Bildfläche. Erst viele Jahre später, wenn sie bereits erwachsen sind, werden die drei Söhne ihn wiedersehen, den Vater, der inzwischen weltberühmt ist – und zwar als Autor rätselhafter Bücher.

Weiterlesen

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter ältere Bücher

Buchpreisgezwitscherstörung

london-tate-turm

 

Wenn ein Buch einen Preis gewinnt und der widerborstige Buchtitel die Twitterblasen sprengt.

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Blog

Wort der Woche

fernrohr

 

 

Kaffeesatzleserei

 

 

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Wort der Woche

Die Nostalgie des Künstlers

lappert1

Rolf Lappert schickt seinen Helden zurück nach Wilhelmsburg

Abgerockt ist das Haus in Hamburg-Wilhelmsburg, in dem Lennard Salm einen Großteil seiner Jugend verlebt hat, und abgerockt ist der Endvierziger auch selbst. Als junger wilder Installations- und Performancekünstler war er früh zu einem gewissen Ruhm gelangt, danach durch die Welt getourt, alle paar Jahre ein neues Projekt oder eine neue Beziehung beginnend und in nichts von alledem dauerhaft Befriedigung findend. Nun ist er – nach dem Tod seiner älteren Schwester – zurück im Haus seiner Jugend, in dem sein gebrechlicher Vater mit seiner polnischen Pflegerin lebt. Vom Kunstbetrieb hat Salm die Schnauze voll, auch von allen anderen Ansprüchen, die seine Familie oder Freunde an ihn stellen. Er zieht wieder in sein Jugendzimmer ein, gibt die Kunst auf und kümmert sich lieber um ein herrenloses Pferd – ohne zu wissen oder sich darum zu kümmern, was die Zukunft bringen wird, schließlich beschäftigt ihn in erster Linie die Vergangenheit. Er blickt zurück auf die problematische Familiengeschichte, zürnt der „Norwegischen Königin“, wie er seine kühle Mutter im Gedanken nennt, belächelt seinen spießigen Halbbruder und trifft sich regelmäßig mit seiner jüngeren Schwester Bille, einer flippigen Springinsfeld, die zu Platten von Joni Mitchell, Janis Joplin oder Simon & Garfunkel gerne einen Joint durchzieht. Ansonsten streunt Salm unschlüssig durch das alte Haus oder die beißend kalten Hamburger Winternächte.

Weiterlesen

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Bücher 2015

Raumforderung 1

Portugaluhr

Keine Zeit für Niemand!

 

 

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Blog

Wort der Woche

fernrohr

 

 

Wirklichkeitsschnipsel

 

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Wort der Woche