Georg Klein gehört zu jenen experimentierfreudigen Erzählern, die sich wenig um Genregrenzen kümmern. Das stellt er in seinem neuen Roman „Die Zukunft des Mars“ erneut unter Beweis.
Es war ein spätes Debüt, doch der Erstling, mit dem der 1953 in Augsburg geborene Germanist Georg Klein 1998 im Literaturbetrieb auftauchte, beeindruckt in seiner Raffinesse sowie Erzählreife noch heute. „Libidissi“ ist ein abgründiger Agentenroman, dessen Handlung in einer rätselhaften Zukunft spielt. Schauplatz des Geschehens ist eine labyrinthische Metropole im Orient, in der die Hauptfigur einem Killerduo zu entfliehen versucht, während die Anhänger einer Sekte einen Anschlag auf den Flughafen der Stadt planen. 15 Jahre nach „Libidissi“ hat Klein ein weiteres Mal eine mysteriöse, nicht datierte Zukunftsvision entworfen. In seinem neuen Roman „Die Zukunft des Mars“ wendet er sich jenem Roten Planeten unseres Sonnensystems zu, der regelmäßig die Fantasie der Literaten oder Filmemacher beflügelt. Letztes Jahr war ein Remake des auf dem Mars angesiedelten Science-Fiction-Klassikers „Total Recall“ in den Kinos zu bestaunen und im vergangenen Frühjahr wartete der Sprachkünstler Reinhard Jirgl in seinem Roman „Nichts von euch auf Erden“ mit einem düsteren Science-Fiction-Szenario auf, dessen Handlung sich ebenfalls in weiten Teilen auf dem Mars abspielt.