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Unreparierbare Jahressplitter – I

Eine Schnipsel-Melange – Januar

Offene Bühne – Unterhaltung vor dem Untergang

Am Anfang war die Apokalypse. Kann man ein Jahr so eröffnen? Mit Texten zum Weltuntergang? Texte, die ihn heraufbeschwören, feiern, ausmalen oder sich über ihn lustig machen?

Man kann. Man kann es zumindest versuchen – vor allem, wenn zufälligerweise genau an jenem Tag ein Donald als Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wird. Wann, wenn nicht jetzt!

Die Bühne im Kukoon steht allen offen – genau genommen 13 Autorinnen und Autoren, die sich rechtzeitig anmelden. Ein bärtiger Herr tritt eine Dreiviertelstunde vor Veranstaltungsbeginn auf mich zu, ein handgroßes Holzkreuz ziert seine Brust.

Er wolle sich für die Offene Bühne anmelden.

Ja, gern, sage ich und frage ihn, was er denn lesen wolle?

Einen Auszug aus der Offenbarung des Johannes.

Hm. Das haben Sie vermutlich nicht selbst geschrieben, oder?

Nein!, sagt er, das sei das Wort Gottes.

Ja eben, sage ich.

Wie jetzt?, fragt er.

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Elements of Lehmann

Ein Sven-Regener-Abend mit Texten & Songs des Autors

23. November 2017 um 19.30 Uhr

im Kukoon (Bremen-Neustadt)

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Hochgeschwindigkeitslesung

Sven Regener ist zum ersten Mal in der Bremer Glocke zu Gast, hat aber dennoch ein Heimspiel bei der Vorstellung seines Romans „Wiener Straße“ – daran ändert auch sein extrem hohes Lesetempo nichts.

Das Berlin-Kreuzberg der frühen Achtzigerjahre scheint ein irrer Kosmos voller schräger Vögel gewesen zu sein. Da hausen Leute in komplett matt-schwarz gestrichenen Wohnungen, spazieren mit Kettensägen durchs Viertel, versammeln sich morgens in der Kneipe zur kollektiven Kaffeemaschinen-Reparatur, schenken in Intimfriseurläden beim Haarewaschen Dosenbier aus oder stellen „verbrannten deutschen Kuchen“ in die Vitrine und nennen das Ganze dann Kunst. Überhaupt scheint beinahe komplett alles Kunst zu sein, was da in den Kneipen, Cafés und besetzten Häusern getrieben wird. Und so verwundert es kaum, dass die Kunst das eigentliche Thema in „Wiener Straße“ ist, dem neuen Roman des Musikers und Schriftstellers Sven Regener.

Der 1961 in Bremen geborene und seit 1982 in Berlin lebende Sänger der Band Element of Crime hat als Schriftsteller mit seiner Lehmann-Trilogie inzwischen einen gewissen Kultstatus erlangt. Sein Debütroman „Herr Lehmann“ wurde 2003 von Leander Haußmann mit Detlef Buck und Christian Ulmen in den Hauptrollen verfilmt, und im Sommer lief die Verfilmung seines letzten Romans, „Magical Mystery“, in den Kinos. Doch damit ist die Erfolgstory noch lange nicht am Ende, denn mit „Wiener Straße“ ergatterte Regener im Spätsommer gar einen Platz auf der stets viel beachteten Longlist des Deutschen Buchpreises. Somit hat nun auch der sogenannte gehobene Literaturbetrieb den Autor geadelt.

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Laloire schlägt auf

Marion Poschmann – 16. November 2017 um 18 Uhr

Stadtbibliothek Bremen (Krimibibliothek)

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Laloire schlägt auf

Lukas Bärfuss – 21. September 2017 um 18 Uhr

Stadtbibliothek Bremen (Krimibibliothek)

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tod.tschick.herrndorf

Zum vierjährigen Todestag von Wolfgang Herrndorf erinnere ich am 25. 8. mit Vortrag & Lesung im Bremer Kukoon an den Maler & Schriftsteller, der vor allem durch seinen Jugendroman „Tschick“ zum Kultautor geworden ist.

Als Herrndorf 2010 mit „Tschick“ der Durchbruch als Schriftsteller gelingt, leidet er bereits unter einem Gehirntumor. Er weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat, und stürzt sich in die Arbeit. Neben „Tschick“ vollendet er innerhalb weniger Monate den Agententhriller „Sand“ und arbeitet an einer Fortsetzung zu „Tschick“, die 2014 (als unvollendeter Roman) unter dem Titel „Bilder deiner großen Liebe“ erscheint.

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Schnaps gegen Kafka

 

„Schnaps gegen Kafka“ ist ein Text, den ich für den 1. Teil der Lesereihe „Kafka in der Arschtasche“ geschrieben und bei der 5. Ausgabe noch einmal in einer überarbeiteten Version gelesen habe.

Viel Spaß beim Hören & nicht vergessen: Erzähler & Autor sind natürlich nicht identisch:-)

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Laloire schlägt auf

Olga Grjasnowa – 15. Juni 2017 um 18 Uhr

Stadtbibliothek Bremen (Krimibibliothek)

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Hauptsache, die Pointen sitzen

Und so war es in diesem Jahr mit Heinz Strunk alias Jürgen Dose.

Bei der Vorstellung seines neuen Romans im Bremer Schlachthof füttert Heinz Strunk sein Publikum mit Gags und komischen Einlagen

Als Heinz Strunk im vergangenen Jahr mit seinem Roman “Der goldene Handschuh“ auf Lesetour war, konnten jene Zuhörer, die das Buch bereits gelesen hatten, Zeugen einer sonderbaren Verwandlung werden. Strunk präsentierte eine auf 90 Minuten eingedampfte und pointengeschwängerte Zusammenfassung seiner an sich düsteren True-Crime-Story über den Serienmörder Fritz Honka. Von der eigentlich einfühlsamen Milieustudie blieb in der Lese-Fassung nicht viel übrig. Offenbar hatte der Entertainer vermeiden wollen, dass die Fans seines bisher eher humoristischen Werks („Fleisch ist mein Gemüse“, Studio Braun, Fraktus) enttäuscht sein könnten. All jenen, denen „Der goldene Handschuh“ selbst in der klamaukigen Lese-Fassung noch zu harter Tobak war, versprach Strunk abschließend, dass sein nächstes Buch wieder lustiger werde.

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Die Strunk-Show

Heinz Strunk ist wieder auf Lesereise. Sicherlich ein Erlebnis, wenn auch manchmal ein recht fragwürdiges – so wie im vergangenen Jahr, als er seinen eigentlich beeindruckenden Roman „Der goldene Handschuh“ in einer Ulk-Performance verhunzt hat.

Verwandlung eines Romans

Hey, Fleisch ist mein Gemüse“, so habe ihn vor Kurzem irgendein Fremder in der Kneipe angequatscht. Ohne Begrüßung oder Anrede habe der ihm einfach nur den Titel seines Erfolgsromans an den Kopf geworfen, erzählt Heinz Strunk zu Beginn seines Auftritts im Bremer Schlachthof. Ihm selbst behagt das nicht, auf ein Buch reduziert zu werden, dessen Veröffentlichung bereits zwölf Jahre zurückliegt. Allerdings war sein stark autobiografisch gefärbtes Debüt ein Besteller, der sich eine halbe Million Mal verkauft hat und 2008 verfilmt wurde. Dieses Buch ist der Ausgangspunkt für die Erfolge des Musikers, Entertainers und Schriftsellers, der mit bürgerlichem Namen Mathias Halfpape heißt. Mittlerweile kennen ihn viele auch durch seine Auftritte bei Extra 3, die Telefonstreiche mit Studio Braun oder aus der Fake-Dokumentation „Fraktus“.

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Eingeordnet unter Bücher 2016